Begeisterung überrascht die "Trilogy"-Veteranen
26.04.2005 / LOKALAUSGABE / DORSTEN
Begeisterung überrascht
die "Trilogy"-Veteranen
Treffpunkt landet Hit mit "Lake" und 70er-Jahre-Revival
Von Patricia König-Stach
Dorsten. Die Bands "Trilogy" und "Lake"
ließen im Treffpunkt Altstadt alte Zeiten
wieder aufleben. Mit Klassikern und auch
neuen Liedern brachten beide Bands den
übervollen Raum vor der Bühne zum Brodeln.
Pünktlich um 20.30 Uhr eröffneten Ludger
Samson, Jochen Kirstein, Martin Breuer
und Guido Harding mit alten Nummern wie
"Andy" aus ihrem ersten Album. So manchen
Anwesenden war der typische Trilogy-Sound
noch im Ohr, denn es waren fast Gäste aus
jener Generation gekommen, die in den 70ern
ihre wildeste Jugend erlebten. Die einhellige
Meinung allerorts: "Endlich mal ein Konzert,
bei dem man sich nicht uralt vorkommt."
Die jüngeren Zuhörer waren die jugendlichen
Kinder, die wohl auch aus Neugierde mitkamen.
Die Drillinge von Mitinitiator Guido Harding
hatten sogar 40 Trilogy - Wimpel gebastelt
und am Eingang verteilt.
Harding war es auch, der die anderen Ehemaligen
überreden musste nach der Auflösung 1982
noch einmal aufzutreten. Nach fünf eigenen
Liedern und drei Cover-Versionen von Jethro
Tull, King Crimson und Jack Blues, bei
denen Achill Tivary die Instrumental-Band
gesanglich unterstützte, waren sie von
der begeisterten Reaktion und den lauten
"Zugabe"-Rufen sichtlich überrascht. Nach
zwei Zugaben ließ sich Guido Harding sogar
zu dem halben Versprechen hinreißen, "eine
Wiederkehr von Trilogy mit neuen Songs
in zwei bis drei Jahren wäre durchaus denkbar".
In der Pause baute die Crew von "Lake"
die Bühne um und wärmte sich schon mal
mit gymnastischen Übungen auf. Der Sound,
der dann aus den Boxen kam, war deutlich
lauter. Alte Lieder wie "On the Run" und
"Jesus Came Down" brachten das schon vorgewärmte
Publikum schnell zum Tanzen. Das steigerte
natürlich den Durst, und nicht nur in den
kurzen Spielpausen kamen die Mitarbeiter
kaum noch mit dem Ansturm auf die Theke
klar. Sänger Mike Starrs war zwar etwas
erkältet, doch als virtuose Einheit bewiesen
"Lake" mit Gründervater Alex Conti sowie
Adrian Askew, Mickie Stickdorn und Michael
Becker, dass sie mit ihrer Musik die Menschen
vom Hocker reißen können.
Sie spielten etwa eineinhalb Stunden neue
Lieder von ihrer frisch herausgekommenen
CD "The Blast of Silence" und hielten bis
zum Ende das Publikum in Bewegung. Auch
Lake ernteten tosenden Applaus und durften
nicht ohne Zugaben von der Bühne. Dann
übernahmen Uli Winter und Guido Harding
das Kommando am Plattenpult und läuteten
mit alten Originalhits wie "Valerie" von
Stevie Winwood die "Shalanda-Party" ein.
Erst gegen zwei Uhr leerte sich allmählich
der Treffpunkt Altstadt für die reifere
Jugend.